Sie müssen Ihre Euros in eine regionale Währung umtauschen? Das ist zwar ein sehr gängiger Vorgang, birgt jedoch einige Fallstricke. In diesem Artikel gehen wir die häufigsten Betrugsmaschen beim Geldwechsel durch.
Der Zaubertrick
Da Sie von der Person neben Ihnen abgelenkt sind, hat der Händler genug Zeit, Ihnen unbemerkt ein paar Banknoten zu stehlen.
Sie finden einen zwielichtigen Laden, der sehr interessante Kurse anbietet (in manchen Fällen sogar interessanter als die offiziellen Kurse!). Auch der vom Händler angebotene Betrag passt zu den am Laden ausgezeichneten Kursen. Der Betrug findet dann bei der Ausgabe des Geldes statt. Der Händler holt die regionalen Banknoten hervor und bittet Sie, nachdem er damit fertig ist,
das Geld nachzuzählen. Sie zählen nach und stellen fest, dass alles passt. So weit so gut. Dann allerdings fängt eine weitere Person im Laden an mit Ihnen zu reden, um Sie abzulenken. Jetzt findet der Betrug statt. Da Sie von der Person neben Ihnen abgelenkt sind, hat der Händler genug Zeit, Ihnen unbemerkt ein paar Banknoten zu stehlen. Dieser Trick schließt normalerweise mit ein, ein paar Scheine auf den Boden fallen zu lassen, wenn sich an ihnen bedient wird. Ein geübter Dieb kann sogar ein paar Scheine in seine Ärmel hochschieben. Sehen Sie sich also vor, denn einige Betrüger sind so talentiert, dass Sie rein gar nichts mitbekommen würden.
Diese Betrugsmasche ist in Indonesien sehr geläufig. Um nicht darauf hereinzufallen,
sollten Sie Ihr Geld nicht in dubios aussehenden Wechselstuben umtauschen.
Gefaltete Geldscheine
Der Verkäufer zählt die Scheine des Geldbündels durch und kommt auf den erwarteten Betrag.
Sie tun das anschließend auch, so weit also kein Problem. Wenn Sie das Geldbündel jedoch aufmachen,
stellen Sie fest, dass einige Scheine in der Mitte gefaltet wurden und Sie diese doppelt gezählt haben,
falls Sie das von der falschen Seite des Bündels gemacht haben sollten.
Gefälschtes Geld
Der Geldwechsel bei einem Händler auf der Straße oder in einer dubiosen Stube kann
eigentlich nur sehr riskant sein. Sollten Sie keinem Zaubertrick zum Opfer fallen, könnten
Sie nämlich auch ein paar gefälschte Scheine erhalten. Selbstverständlich sind die Betrüger schlau genug,
die gefälschten Scheine nicht ganz oben ins Bündel zu legen, sondern sie eher in der Mitte zu verstecken.
Diese Betrugsmasche ist in China sehr gängig.
Falscher Taschenrechner
Der Grundgedanke hinter diesem Betrug ist, dass der Verkäufer seine Berechnungen mit einem manipulierten Taschenrechner anstellt, sodass die Ergebnisse für ihn besser aussehen.
Nehmen Sie also Ihren eigenen Taschenrechner mit oder gehen Sie die Zahlen im Kopf durch! Das ist eine sehr klassische Betrugsmasche in Südostasien.
Sehr unvorteilhafte Wechselkurse: Die einfache Version
Selbst wenn es sich hierbei für sich genommen nicht um einen Betrug handelt, sollten Sie immer die ausgegebenen Wechselkurse mit den offiziellen Kursen vergleichen. Allgemein ist es möglich, sein Geld mit weniger als 5% Gebühren umtauschen zu lassen (Wechselkurs + Kommission). Reisegeldbüros in touristischen Gebieten oder an Flughäfen bieten allerdings sehr unvorteilhafte Wechselkurse an. Ein Umtausch wäre hier also nicht sonderlich schlau, denn nur 200
Meter weiter die Straße hoch werden Sie eine weitere Wechselstube mit viel besseren Kursen finden. Beim Reisen sollten Sie immer den offiziellen Kurs zwischen Ihrer Währung und der regionalen Währung im Kopf haben.
Auch sollten Sie berechnen, wie viel Geld Sie beim Umtauschen erwarten können. Verlassen Sie sich nicht auf zu formell oder seriös aussehende Wechselstuben - das reicht nicht aus, um völlig sicherzugehen, dass der Händler kein Abzocker ist.
Sehr unvorteilhafte Wechselkurse: Eine schlauere Version der Betrugsmasche
Zu der oben genannten Version gibt es eine Abwandlung, welcher ich in Prag begegnet bin. Direkt neben dem touristischsten Gebiet von Prags Brücken befindet sich eine sehr seriös aussehende Wechselstube. Dort werden nebeneinander zwei Wechselkurse angezeigt. Der eine ist sehr interessant, der andere hingegen so schlecht, dass ich ihn für etwas anderes hielt (Reiseschecks?) Ich ließ mein Geld umtauschen und bemerkte, dass der Händler den schlechteren Wechselkurs anwandte. "Ja mein Herr, der andere Kurs ist für Transaktionen über mindestens 3.000 Euro."
Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass Sie beim Geldwechsel im Ausland sehr vorsichtig sein sollten. Gehen Sie in eine professionell aussehende Wechselstube, bei der Reisegeld die Hauptaktivität ist, und rechnen und prüfen Sie wieder und wieder nach!